Wallfahrt nach El Rocio
Jedes Jahr zu Pfingsten macht sich über eine Million Pilger aus ganz Spanien auf den Weg zur Heiligen Jungfrau von El Rocío, der Jungfrau des Morgentaus die oft auch als Blanca Paloma bezeichnet wird.
Über 100 Bruderschaften aus ganz Spanien pilgern auf traditionell festgelegten Wegen, zu Fuss oder reitend nach El Rocío. Am Samstag vor Pfingsten treffen die Pilger in El Rocío ein und passieren die Wallfahrtskirche, die Ermita, wo sie begrüßt werden.
Am Pfingstsonntag versammeln sich die Gläubigen in der Ermita und davor, um gemeinsam zu beten. Traditionell zum Sonnenaufgang überspringen Mitglieder der Bruderschaft von Almonte die Absperrung und tragen die heilige Jungfrau nach draußen. In dem Meer von Pilgern wird die Heilige Jungfrau zu allen Bruderschaften getragen, wo die Priester Dankgebete und Fürbitten für das nächste Jahr an sie richten.
Das Gedränge ist unbeschreiblich. Die Gläubigen, insbesondere Kranke und Alte versuchen, die Jungfrau, ihr Gewand oder das Podest zu berühren. Kinder werden über die Köpfe der Umstehenden weitergereicht oder geworfen, um die segenspendende Berührung ausführen zu können. Die Träger aus Almonte, in den weissen Hemden, machen es den Pilgern sehr schwer, sich der Statue zu nähern. Sie betrachten sich als Hüter der Jungfrau und bilden einen fast undurchdringlichen Kreis um die Statue. Die ganze Zeremonie dauert bis gegen Mittag, danach kehrt die Heilige Jungfrau zurück in die Kirche.
Ab dem Dienstag nach Pfingsten treten die Bruderschaften den Heimweg an um in ihren Dörfern den Segen der Madonna zu überbringen.
El Rocío lebt vom Wallfahrtstourismus obwohl dieser nur ca. 14 Tage im Jahr anhält. In dieser Zeit kosten Unterkünfte oder Transportmittel, wie Kutschen, Pferde, etc. ein Mehrfaches von dem, was den Rest des Jahres verlangt wird.
Wir haben für diese Reportage die Pilger der Bruderschaft von Moguer begleitet.
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